Farfisa String-Orchestra



FARFISA String Orchestra http://tastronauten.de
Baujahr ca. Ende der 70er bis Anfang der 80er

Der Farfisa String Orchestra - nicht zu verwechseln mit dem Farfisa Synth Orchestra (oder Synthorchestra) - ist ein ziemlich dubioses Instrument. Es steht nirgendwo Farfisa drauf. Aber laut einiger Aussagen von befreundeten Sammlern und aus dem Netz ist sehr wohl Farfisa drin.

Das klingt auch passend zur damaligen Situation italienischer Synthesizer- und Orgel-Schmieden. Es gab eine Vielzahl von Marken und Modellen. Das hatte einerseits den Vorteil, dass man neu entwickelte und eher gewagte Instrumente lieber unter einem neuen Namen präsentierte, als den Ruf einer etablierten Marke zu riskieren. Andererseits konnte man so Bauteile zwischen den einzelnen Unternehmen (im Unternehmen) hin- und herschieben und mal hier, mal dort verwenden. Heute nennt man das „Synergien nutzen“.

Vielleicht hatte das Ganze aber auch einfach seine Ursachen im italienischen Rechtssystem und da wollte mal wieder jemand Steuern sparen oder Gelder in dunklen Kanälen verschwinden lassen. Wer weiß....

Die Folgen heute: immer wieder mal fällt dem Sammler ein Synthesizer in die Hände, der zwar interessant klingt aber manchmal weder über Hersteller-Namen, noch über Modelangaben oder Seriennummer verfügt. 

Ähnlich beim Farfisa String Orchestra. Als ich ihn in die Hände bekam, war ich zunächst vom edlen Äußeren begeistert. Die cremeweiße Lackierung ist ein echter Hingucker aber auch der Sound ein Hinhörer.

Er hat eine recht gute Tastatur, verschiedene Presets, die sich untereinander kombinieren lassen und noch ein paar Regelmöglichkeiten (z.B Decay). Den unteren Bereich kann man im Splitmodus spielen. Dabei kann man den Ensemble-Mode und den Bass-Mode wählen. Oder man löst die Split-Funktion auf und hat wieder das komplette Keyboard im Main-Sound zur Verfügung.

Gespielt wurde der String Orchestra sicher auch von einigen Musikergrößen. Aber es gibt fast keine Informationen dazu im Netz. Trotzdem kann man sich damit trösten, dass er einen guten und individuellen String-Sound hat und zu den ganz seltenen seiner Gattung gehört. Ob dieser String-Orchestra klanglich etwas mit dem Farfisa "Synth-Orchestra" zu tun hat, kann ich nicht sagen. Denn auch der Synth-Orchestra ist ebenfalls ausgesprochen selten.

Der Bass klingt übrigens sehr authentisch für analoge Zeiten (Soundbeispiel 2). Im ersten Beispiel hört ihr ein wenig Bass und Strings.

Hörbeispiele:

   Farfisa String Orchestra Bass und Strings
   Farfisa String Orchestra Bass





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